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Aktuelle Ausstellungen im Schutzbund

Das große Bauhaus-Jubiläum wurde 2019 bundesweit gefeiert. In den knapp 14 Jahren seines Bestehens hat das Bauhaus gestalterisches und künstlerisches Denken revolutioniert.
Helmut Wildumetz und Michael Blau aus der Fotogruppe FOCUS im SBSV gingen auf Spurensuche durch Erfurt, um charakteristische Gebäude des sogenannten „Neuen Bauens“ zu finden, bei denen sich die Bauherren vom Bauhaus und dem damaligen Zeitgeist inspirieren ließen.
Ein typisches Merkmal des „Neuen Bauens“ waren reduzierte Gebäudeformen ohne Bauzier und Ornamente, aber auch Flachdächer, aufgelöste Gebäudeecken und auch lange horizontale Fensterbänder. Die Abkehr von der vorherrschenden Formsprache der Architektur und die Hinwendung zur Moderne fand sich Mitte der zwanziger Jahre zunehmend im Stadtbild. Geschäftsbauten wie das Haus Schellhorn in der Neuwerkstraße, das Haus Anger 81 (1929 erbaut und damals das größte Hochhaus Erfurts), das Sparkassengebäude, aber auch Wohnviertel (also der Hamburger Block, der Flensburger Block, der Hansa Block) mit sozialem Wohnungsbau entstanden in dieser Zeit. Das AOK Verwaltungsgebäude in der Augustinerstraße und prächtige Villen werden heute behutsam gepflegt, immer unter dem Auge des Denkmalschutzes.

In der Ausstellung im Juri-Gagarin-Ring 56a finden Sie einige Schätze wieder. Es lohnt sich auf die künstlerische Formsprache der Architektur zu achten, um die Schönheit zu erfassen.

Detlev Oxenfart, 73 Jahre, ist seit längerer Zeit bei den Erfurter Mittwochsmalern aktiv. Seine Bilder und Zeichnungen sind Ausdruck seiner naturverbundenen Lebenseinstellung. Der Umgang der Menschen mit Wildtieren liegt ihm besonders am Herzen. Ein Beispiel für gedankenloses Verhalten ist auf seiner Zeichnung „Der alte Bärenzwinger“ auf dem Possen bei Sondershausen eingefangen.

Der Bärenzwinger entstand in der Neugestaltungsphase des Possens nach 1867. Er ist ein nach oben offener Rundturm mit einem Zinnenkranz. Vier höhlenartige Räume auf der Südseite dienten als Futter- und Bärenkammern. Die jungen Bären wurden 1867 von den Prinzen des Fürstenhofes aus einem Jagdgebiet in den Karpaten geholt, nachdem man drei Muttertiere erlegt hatte. Die Tiere aus dem heute noch vollständig erhaltenen Bärenturm wurden noch zu DDR-Zeiten in einen neuen Käfig an anderer Stelle umgesiedelt. Nach Protesten von Tierschützern wurde dieser 1998 erweitert. Drei Braunbären leben nun in einem Gehege, das den (heutigen) gesetzlichen Vorgaben entspricht.